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Stadtwerke der Zukunft

14. September 2021 | Autorin: Nora Aust, Consultant Vivax Consulting GmbH

Seit über zwei Jahrzehnten arbeiten wir in der tktVivax Group und bei Vivax Consulting nun schon mit Stadtwerken und Regionalversorgern zusammen und beraten diese. Über die vergangenen Jahre hinweg wird eines immer deutlicher: Auch die Branche der Versorgungswirtschaft steht nicht still. Ganz im Gegenteil. Die Energie- und Verkehrswende sowie die Digitalisierung stellen die Stadtwerke vor neue Herausforderungen, aber eröffnen auch neue Möglichkeiten. Digitalisierung, Smart City oder Smart Region, erneuerbare Energien und E-Mobilität, um nur einige Schlagworte zu nennen, die die Versorgungswirtschaft derzeit beschäftigen. Zudem verändern sich die Anforderungen an die Grundversorgung und damit einhergehend auch die Geschäftsfelder und Geschäftsmodelle für Stadtwerke. Längst gelten nicht mehr nur Strom, Gas und Wasser als Grundversorgungsbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger. Schnelles, flächendeckendes Internet zählt mittlerweile auch dazu. 

Stadtwerke der Zukunft
Project Description

Neues Geschäftsfeld: Breitband

Ein existentiell wichtiger Standortfaktor ist die Möglichkeit zur Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien. Gebiete ohne Breitbandzugang werden im Wettbewerb der Lebens- und Wirtschafträume immer mehr abgehängt. Ein gut ausgebautes DSL- und Breitbandnetz ist heute so wichtig wie ein Straßen- oder Stromnetz. Auch für die Digitalisierung von Gesellschaft und Wirtschaft spielt die Telekommunikation eine zentrale Rolle. Die Umsetzung von Innovationen in wichtigen Bereichen wie Smart Energy, Smart City, IoT oder Cloud sind ohne leistungsfähige Glasfasernetze nicht möglich. Allerdings wurde der Ausbau der Netze durch die Netzbetreiber nach der Privatisierung und Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes meist unter rein betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten geplant. Dadurch hinkt in vielen ländlicheren Regionen der notwendige Breitbandausbau hinterher. Spätestens seit dieses Jahr in der Novelle des Telekommunikationsgesetzes ein Recht auf schnelles Internet beschlossen wurde, sind Kommunen und Stadtwerke vermehrt gezwungen, selbst aktiv zu werden. Doch hinter diesem Zwang steckt auch eine große Chance für die Erschließung eines neuen Geschäftsfeldes und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

Sektorkopplung

Die Kunden haben hohe Anforderungen an Leistungen und wollen einen reibungsfreien Alltag. Im Bereich der E-Mobilität ist es beispielsweise für eine Kundin nicht ausreichend nur ein Elektroauto zu kaufen (Automobilindustrie). Sie möchte dieses auch Zuhause und an diversen Stellen in der Stadt oder Gemeinde laden können. Ohne den notwendigen Strom und die dazugehörige Anbindung an eine Netz- und Ladeinfrastruktur (Stromwirtschaft) ist ein E-Auto dementsprechend wenig sinnvoll für die Kundin. Auch das intelligente Management und Verknüpfen der Daten (Telcos) gehört mit zu dem Gesamtpaket E-Mobilität. Wo in der Vergangenheit Branchen oder „Sektoren“ getrennt voneinander gearbeitet haben, stecken heutzutage vor allem im Bereich Energie und Wärme, aber auch Verkehr und Industrie neue Wertschöpfungspotenziale in einer intelligenten Sektorenkopplung. So wird es immer notwendiger Elemente aus unterschiedlichen Branchen miteinander zu kombinieren und aufeinander abzustimmen, um den Kundinnen und Kunden einen wirklichen Mehrwert zu bieten. Im Zusammenspiel mit der Digitalisierung eröffnet Sektorenkopplung ganz neue Geschäftsmodelle abseits vom Versorgungsauftrag.

Kooperationen

Durch die Liberalisierung der Versorgungsmärkte müssen Stadtwerke nicht nur Daseinsversorgungsverpflichtungen erbringen, sondern dabei auch noch wirtschaftlich leistungsfähig bleiben. Im Rahmen der Energiewende kommt die Aufgabe hinzu, eine weitreichende Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen zu leisten. Aufgrund der geringen Größe vieler Stadtwerke stehen sie vor der Problematik sich am Markt unter Wettbewerbern zu behaupten und den meist hohen Investitionskosten für neue Geschäftsmodelle. Eine Lösung für die Bewältigung der komplexen Herausforderungen sind Kooperationen. Durch einen Verbund von mehreren Stadtwerken oder Kommunen können Synergien hergestellt und genutzt werden. Die Digitalisierung bietet hier vielfältige Möglichkeiten zur Vernetzung und für gemeinsame Plattformlösungen. Auch Kooperationen mit Dienstleistern helfen Stadtwerken dabei, Kosten zu senken und Marktchancen zu nutzen. Besonders wenn es um die Erschließung neuer wettbewerbsorientierter Geschäftsfelder geht, wie dem Telekommunikationsmarkt, kann eine Zusammenarbeit mit Vordienstleistern oder einem Internet Service Provider (ISP) der zukunftsfähige Weg sein. Um schnell am Markt handlungsfähig zu sein, ohne von Anfang an das notwendige Know-how in den eigenen Reihen zu haben, kann ein Stadtwerk beispielsweise eine Kooperation mit der Vivax Solution GmbH eingehen. Die Vivax Solution übernimmt im Namen der Stadtwerke (befristet oder auf Dauer) die Aufgaben des ISP-Betriebs. So kann von Beginn an auf bewährte Prozesse zurückgegriffen werden, um einen reibungslosen und kundenorientierten Markteintritt zu gewährleisten.

Reihenfolge
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Project Details